Da am Viehhaus eine Römerstraße unmittelbar südlich vorbeiführt und sich auch am Rande der Viehhaus-Lichtung eine Quelle befindet, kann man annehmen, dass schon vor 2000 Jahren hier zumindest zeitweise gerastet wurde. Es gibt Vermutungen, dass hier in der Römerzeit eine Relaisstation für Pferde war.

In einer Karte von 1720 (die noch nicht wie heute nach Norden ausgerichtet war) ist das Viehhaus schon namentlich verzeichnet. Der Neckar war noch der "Necker" und Sulz ist als befestigte Stadt gezeichnet.
Es gibt ein Dokument aus dem 19. Jahrhundert über das Viehhaus (mit allen Schreibfehlern wie folgt):

Beschreibung des Oberamtes Sulz. Herausgegeben von dem Königlichen Statistisch-topographischen Bureau 1863, Stuttgart S. 123

Viehaus, Hof,
liegt ¾ Stunden westlich von Sulz einsam im Walde auf der Hochfläche zwischen den Neckar und dem Lochbrunnenbach. Das ursprüngliche Viehhaus gehörte der Stadt und diente nicht allein dem sogenannten Gusthirten [Gustvieh = Jungvieh] zur Wohnung, sondern auch zur Übernachtung der Viehherde, welche den Sommer über in den Stadtwaldungen weidete. Im Jahr 1827 wurde das Viehaus nebst Allmandfeld [„Gemeindeflur“], an Gottlieb Bippus von Hopfau verkauft, der zuvor schon Feldgüter in der Nähe besaß. Im Jahr 1834 wurde ein Wohnhaus nebst Scheune und Stallung unter einem Dach erbaut, das Johannes Bippus (Sohn) besitzt und im Jahr 1849 entstand endlich noch ein drittes Wohngebäude, welches im Besitz des Gottlieb Bippus (Sohn) ist. In trockenen Sommern besteht Wassermangel, so dass die Einwohner genötigt sind, ihr Wasser in Sulz zu holen.

Auf einer topografischen Karte von 1802 sieht man, dass die direkte Verbindung von Sulz nach Hopfau am Viehhaus vorbeiführte.

Schaut man sich eine topografische Karte von 1849 an, so fällt auf, dass die Straßenführung sich über Jahrhunderte bis zur heutigen Zeit wenig geändert hat und das Viehhaus auf der Lichtung aus zwei Häusern besteht, wobei diese Beschreibung dem südlicheren (Karte 1849 schon wie 1802 nach Norden ausgerichtet) gilt.

Nun ein Sprung ins 20. Jahrhundert mit zwei Bildern:

ca. 1944 (links) und 1958 (rechts) wobei man auf letzterem nicht viel sieht, außer einem großen, damals brandneuen Stallgebäude. Leider habe ich keine besseren Bilder von damals oder gar früher.

Wir kauften das Viehhaus im Frühjahr 2004, als wir noch in den USA wohnten. Eine Basisrenovierung (Außenisolierung, neue Fenster, neue Heizung, neue Elektrizitätsleitungen, ergänzende Wasser- und Abwasserleitungen) wurde noch in der ersten Hälfte 2004 von Handwerkern durchgeführt, aber die Innenräume blieben uns zur Renovierung, sodass am 03.08.2004, als wir mehr oder weniger gleichzeitig mit unserem Container aus den USA hier ankamen, kein Raum bewohnbar war, geschweige denn, dass wir ein ordentliches Bad hatten.


Galerie von 2004 bis 2016 mit Beschreibungen